Sisi und ich

Der Film, der in der Sektion Panorama bei der 73. Ausgabe der Berlinale lief, behandelt das Thema der Anstandsregeln und Konventionen innerhalb der österreichischen Aristokratie, wie bereits Das Korsett von Marie Kreutzer beim letztjährigen Festival Augenblick. Hier wird die Frage der Emanzipation aus der Sicht der ergebenen Hofdame Gräfin Irma de Sztaray (Sandra Hüller) beleuchtet. Irma kommt ohne bisherige Erfahrung an den Hof der Kaiserin, fest entschlossen, das Zuhause ihrer Mutter zu verlassen, wo sie ständig gedemütigt und herumkommandiert wird. Die Ankunft bei Sisi entpuppt sich rasch als illusorische Befreiung, aber auch als körperliche und seelische Herausforderung. Zwischen den beiden Frauen entsteht allmählich eine vertrauensvolle, jedoch aussichtslose Verbindung. Eine filmische Betrachtung über Verbundenheit, aber auch über Abhängigkeit und Entwürdigung von Frauen durch Frauen.