Sterben

Synopsis

Zunächst wirkt der Film wie eine Aneinanderreihung hoffnungsloser und zutiefst deprimierender Situationen im Leben der Familie Lunies. Lissy Lunies, um die sechzig, hat kein schlechtes Gewissen dabei, ihren Mann Gerd in einem Altersheim dahinsiechen zu lassen. Als er stirbt, ist sie sogar recht glücklich darüber, ihre Freiheit wiederzufinden. Doch bald erfährt sie, dass ihr neues Leben von kurzer Dauer sein wird, denn sie leidet an Diabetes und Krebs, zudem sie ist nierenkrank und erblindet langsam. Währenddessen arbeitet ihr Sohn, der Dirigent Tom, mit Bernard, einem depressiven Freund, an einer Komposition. Liv, die ehemalige Freundin Toms, möchte, dass ihr Ex der Ersatzvater für ihr Kind wird. Seine Schwester Ellen beginnt ein Verhältnis mit einem verheirateten Zahnarzt, der ihre Leidenschaft für Alkoholexzesse teilt.

Die zahlreichen Versöhnungsversuche tragen aber lediglich dazu bei, all das Unausgesprochene, das sich im Lauf dieser Lebenswege angesammelt hat, ans Tageslicht zu bringen. Durch die überraschende Erzählweise und die Leistungen grandioser Schauspieler (Lars Eidinger in der Rolle von Tom, Corinna Harfouch als Lissy…) zieht der neue Film von Matthias Glasner den Zuschauer in seinen Bann. Er verblüfft und reißt einen in eine irrwitzige Spirale, die sich zwischen Drama und kathartischer Komödie hin- und herbewegt. Der Film wurde auf der Berlinale mit dem Silbernen Löwen für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

Matthias Glasner